Montag, 24. Juni 2019

Angelika Begegnen Neuwirth

Warum muss ich kotzen, wenn ich Texte von Begegnen Neuwirth lese?
Das Wort, wie sie es gebraucht, ist Jargon so wie das waidmännische "Losung".
In der Orientalistik ist es jüngsten Datums.
Bergsträßer verwendet das Wort überhaupt nicht.
Vollers verwendet es korrekt,
"Die syntaktischen Unterschiede, die uns ... begegnen,"
"die Form, die uns im Qorân fünfmal begegnet".
1977 kannte das Große Wörterbuch der Deutschen Sprache
das neuwirtsche Begegnen noch nicht.
Dass es neben dem ursprünglichen reziproken
einander begegnen
mit jemandem zufällig zusammentreffen; jemanden zufällig treffen
schon das transitive
jemandem, etwas begegnen
etwas antreffen, auf etwas stoßen
und die instransitiven
widerfahren (so etwas ist mir noch nie begegnet)
sowie
auf etwas in bestimmter Weise reagieren (einer Gefahr mutig begegnen)
gibt,
reicht völlig.
Es muss nicht auch noch das neuwirthsche absolute Verb geben.
Kein Wort muss alles bedeuten.
Kein Wort sollte mit einer zusätzlichen Bedeutung versehen werden,
wenn man das schon auf zig andere Weisen
(vorkommen, existieren, belegt sein, stoßen auf, antreffen, nachgewiesen sein)
sagen kann.

Nur um sich vom gemeinen Volk abzusetzen,
hat Begegnen Neuwirth aus dem korrekten Gebrauch
parfumierte Scheiße gemacht.
Warum sage ich das?
Weil es nur dazu dient, Duftmarken zu setzen.
Die meisten ihrer Sudent*innen machen es ihr nach!
Wenn es nur eine Verrückte wäre, die sich interessant macht,
hielte ich meinen Mund.
Weil es aber Kohorten von Lemmingen gibt,
melde ich mich zu Wort.
Nach meinem Sprachempfinden ist Alles was A. Begegnen Neuwirth schreibt,
Losung.
Etwa "Die Sure ist Einheit." (zig mal).
Deutsch ist das nicht.
Die Sure ist eine Einheit
und Die Sure ist einheitlich.
sind deutsch.
A. Begegnen Neuwirths Satz ist schlicht falsch.
Was sie sagen will:
Keine Einschübe.
Spätere Einschübe gibt es nicht.
Die Sure ist aus einem Guss.
oder -- ganz unbegegnenneuwirthisch formuliert --:
Einschübe habe ich keine festgestellt.

Und noch Mal:
Wenn man im Internet einen chronologischen Koran publiziert, übersetzt und kommentiert,
muss man eine Sure so oft abdrucken, wie sie gekürzt oder erweitert wird,
nicht nur einmal (das erste Mal),
und dort erwähnen, was später alles dazukam.
Wenn man -- wie Begegnen Neuwirth -- davon ausgeht,
dass der Koran nicht aus Versen besteht,
sondern aus Suren,
dann ist eine veränderte Sure,
neu in der Chronologie zu plazieren.
Nur so bekommen die Leser einen Eindruck von dem neuen Stadium,
dem neuen Umfeld von frisch geoffenbarten (frisch verkündeten/ neu bearbeiteten) Suren.

Dienstag, 11. Juni 2019

wirklich diachron

Das Kommentar-Modul von CC, auch als Kleinknecht-Modul bekannt
krankt an Inkonsequenz.
Es beruht auf zwei Grundannahmen:
Die Sure ist die Einheit,
der Text wurde nacheinander produziert.
Bisher wird halbherzig verfahren:
Suren kommen im Prinzip EINmal vor.
Eigentlich müssten Suren so oft vorkommen, wie sie umge­schrieben bzw. erweitert wurden:
Beim ersten Mal müssten sie bar aller Zusätze zitiert, über­setzt und kom­mentiert werden.
Und jedes Mal, wenn was dran geändert wird,
müsste die Sure frisch dargeboten werden.
Wer sagt, dass der Koran nicht aus Einzel-Kola, nicht aus separaten Versen besteht,
sondern aus Suren ‒ und diese Annahme liegt CC zugrunde ‒ kann eigentlich nur so ver­fahren.

Teichogonie-Geschichtszenarien

Man verstehe mich nicht miss.
Ich habe nichts gegen fremdstämmige Wörter
Nase ist kürzer und klarer als Gesichtserker.
Aber warum Teichoskopie statt Mauer­schau?
Warum Anthropogonie statt Erschaffung des Menschen?
Und warum hängt dann meist noch was dran?
"in Teichoskopie-Szenarien", "wie die Anthropogonie-Geschichte"?


Ich sehe zwei Auswege:
Neuwirth schreibt alles auf Englisch, und dann wird gutes Deutsch daraus.
Neuwirth tritt von allen (!) Ämtern zurück und bekommt einen Werk­vertrag,
wobei sie NULL Cent bekommt, falls sie für den ganzen Kommentar 500 000 Anschläge braucht.
Falls der Kommentar länger wird, muss sie bezahlen,
falls er knapper wird, bekommt sie Geld: für jeden gesparten Anschlag 20 Cent.

Montag, 10. Juni 2019

Selbstverständlich


Entweder bin ich zu blöd. Neuwirth zu verstehen,
oder sie sagt hier, dass der Zimmermannssohn aus Nazareth
ein Prophet wie die (anderen) Propheten Israels gewesen sei.
Ich dachte, Christen hielten ihn für den Gesalb­ten aus dem Hause David.
Warum sonst sollten sie Christen heißen (Anhänger des Gesalb­ten)?

Sonntag, 9. Juni 2019

Pappkamaraden

Neuwirth behauptet drei Punkte entdeckt zu haben:
-- der Koran ist nicht auf einen Schlag entstanden
-- der Koran ist keine "auktoriale Niederschrift"
-- Muhammad hat nach seinem Tod keine Suren verkündet

Neuwirth ist vielfach ausgezeichnet worden.
Die Feuilletons finden sie gut.
Ich finde ihre Schriften unverständlich, überkompliziert,
aufschneiderisch und ohne jeden Neuigkeitswert.
Betrachten wir die drei großen Entdeckungen.

Dass der Koran über Jahr­zehnte gewachsen ist, weiß nicht nur Neuwirth.
Dass die Verkündigung mit dem Tode des "Siegel der Propheten" versiegte,
behauptet nicht nur Neuwirth.
Um den Punkt "der Koran als Kommuni­kations­prozess" zu verstehen,
hilft es, sich eine Autistin vorzustellen,
eine gerechte Neuwirth, die behauptet, sie behandele alle Hörer gleich,
egal ob Erstsemester oder Dokto­rand: sie spreche immer gleich,
im Seminar berücksichtige sie keine alten Rätsel
(die Fragen und Einwände aus der letzten Woche),
sie sage einfach, was Sache sei.
Das nennt sie "auktorial".
Deshalb kommt ihr*m der Koran,
in dem es kurze und lange Verse gibt.
in dem mal mehr, mal weniger gereimt wird,
in dem manchmal direkt auf Ein­wände von Unver­ständi­ges ein­gegangen wird,
in dem gedroht wird und versprochen,
in dem sogar mal Kom­promisse möglich schienen,
performativ, kommunikativ, Mit­schrift-artig vor,
mit einem aktiven und vielen meist pas­siven Autoren.

Manchem erscheint das als selbstverständlich,
andere verweisen auf die Umstände, in denen die Suren ent­standen sind,
Neuwirth aber entdeckt da etwas ganz merkwürdigen: einen A-Autisten.


Ich weiß nicht, wie das gehen soll, einen Nicht-Text zu lesen.
Wenn sie sagte: Kein vom Himmel gefalle­ner Text,
sondern ein im Gespräch, im Streit ent­stan­dener Text,
das könnte ich verstehen.
Aber was sie wirklich schreibt, ist dummes Zeug.
Gewiss, ich soll verstehen, was gemeint ist.
Sorry, als Wissenschaftler* soll er*sie schreiben, was er*sie GENAU meint.
Schon Konfuzius wusste: Wer klar denkt, und klar schreibt, dient der Ordnung.
Und ich sage: Poesie ja, Para­doxes gern, aber nicht schnell Raus-Gerotz­tes Wirres Zeug -- bitte.

Wissenschaftler* oder Imam-Ausbilder*


Ein* Wissenschaftler schreibt so nicht.
Nur für eine*n Gläubigen sind das Einsichten.

Ich habe den Verdacht, dass Kermani ihr* dafür den Preis zuge­spro­chen hat.
Auch ohne verräterische Sprach-Missgriffe,
wäre es klar, dass sie* keine Wissenschaftler* ist,
Hypothesen braucht sie nicht,
sie weiß --
auch wenn es nicht um Religion geht.
Ich habe bei Ihr* den Eindruck, dass sie Muhammad war
oder zumindest Mäuschen;
Vermutungen, Möglichkeiten, Plausi­bili­täten sind nicht ihr Ding.
Sie weiß immer alles -- meint sie, schreibt sie.

Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa

Kann das sein?
Kann ich mit meiner Kritik an dem unnötig trabendem Stil von Neuwirth recht haben?
Haben die Lektoren von Suhrkamp und von Corpus Coranicum alle geschlafen
und nur ich bemerke, dass Göttin nackt ist bzw. ihre Kleider das Geld nicht wert sind?
Hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ihr nicht 2013 den Sigmund-Freud-Preis für wissen­schaftliche Prosa zuerkannt?
Doch halt!
Die Laudatio hielt das Jurymitglied Navid Kermani und ---
er erwähnt die Sprache Neuwirths mit keinem Wort!
Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn jemand bei Verstand,
jemand wie Kermani wirklich die Prosa des* Preis­träger*s loben könnte.
Er gab ihr den Preis gegen Theo Sarrazin und gegen Pierre Vogel, wegen dem, was er für den Inhalt der Bücher hält ((ich behaupte: es gibt gar keinen klaren Inhalt, trotz der vielen Wörter)), für ihre Haltung, aber gewiss nicht für ihre Sprache.

Aporie der Umstehenden

Dass es Neuwirth nicht darum geht, verstanden zu werden,
schon gar nicht von den 99,9 normalen Menschen,
sondern nur darum, Wind zu machen,
erkennt man an dem nötigen Gebrauch von Fremdwörter:

Was soll "Aporie der Umstehen­den" bedeuten.
Nach der Lektüre der Texte Neuwirths kann ich mir nicht vorstellen,
dass sie sich irgendetwas dabei gedacht hat,
außer dass es gebüldet klingt.
... ist aber hohl.

begegnen

"Bei Aldi begegnen Preissteige­rungen."
"Auf der A 101 begegnen Unfälle."
Mir begegnen solche Sätze nie.
Nach meinem "Duden. Das große Wörterbuch der deutsche Sprache" in sechs Bänden von 1977 kann man "begegnen" nicht absolut im Sinne von "vor­kommen" benutzen.
Weil Idiot*en wie Angelika Neuwirth das Wort aber ständig so benutzen,
und da der Duden ja nur wieder­gibt, was benutzt wird,
wird es heute verzeichnet.
Aber nur über meine Leiche.
Kein*e kompetente*r Sprecher* der deutschen Sprache benutzt das Wort so,
nur A...löcher*, Leute*, die sich für was besseres halten,
Dummköpfe*, die die Leere in ihrem Kopf durch "gehobenen", gekünstelte, ge­drech­selte Sprache ver­decken wollen.
Bei mir erreichen sie das Gegenteil: Ich kotze.




Doch "begegnen" ist nicht das einzig "gehoben" gebrauchte Wort.
Es geht mir nicht um ein fremdes Konzept, etwas was man nicht in nor­malem Deutsch ausdrücken kann, sondern darum dass man auf teufel­komm­raus anders schreiben muss als kompe­tente Sprecher der Sprache, die nicht im Elfen­beinturm aufgezogen wurden.

... und Muḥammad sein Prophet

A. B. Neuwirth schreibt von der "Zentralität der Prophetie" in den Suren der zweiten Phase.
Pro-phetie ist "Voraus-sage eines zukünftigen Geschehens, Prophe­zeiung, Weis-sagung, Hell-sehen".
Prophetie spielt im Koran keine Rolle.
Aber, werden sie jetzt sagen: Aber Muḥammad ist doch sein Prophet.
Pustekuchen!
Er ist Gottes Gesandter (rasûl), sein Sprecher (nabī), Über­bringer eines Buches; (Ver-)Künder, Warner.
Von Vorher-Sagen/Pro-phetie ist nicht die Rede.
Begegnen Neuwirth ist nicht die Einzige, die Falsches nachplappert,
doch für sie ist es typisch.

Das hebräische "Nabi" für "Sprecher" Gottes hat man ins Griechische mit dem Wort für Orakel­deuter, Vorher­sager über­setzt, weil "Angelos/Bote" schon für מַלְאָךְ/Engel/ملاك vergeben war.
Und so verfuhr man mit dem verwandten arabischen Wort.
Doch da im Deutschen die griechische Grundbedeutung -- vor allem bei "Pro­phetie", aber auch sonst -- gilt, wäre es besser, wenn man die entsprechenden Gestalten der Hebräischen Bibel "Sprecher" (spokesperson, analog zu "Regierungssprecher" Gottes­sprecher, Künder) nennte -- und so auch Muḥammad.
Im Glaubensbekenntnis kommt "Nabi" übrigens gar nicht vor: ... wa Muḥammadan Rasūl Allāh, Gottes Gesandter, Gottes Apostel.
Aber Luther schreibt doch von "Propheten", es kann doch nicht dein Ernst sein, dass wir das durch "Sprecher" oder "Ver-Künder"ersetzen sollen?
Dass man etwas "schon immer" falsch gemacht hat, ist kein Grund es weiter so zu machen.
Christen deuteten viele Stellen der Hebräischen Bibel als Vorher-Sagen des Gesalbten (=Christos) Jesus von Nazareth. Deshalb gefiel ihnen die Fehl­übersetzung von Nabi.
Ein Grund mehr, sie endlich zu korrigieren.

Samstag, 8. Juni 2019

parfumierte Scheiße

Nach Konzelmann und Tibi ist Neuwirth (West-)Deutschlands führende*r Islam-Kenner*.
Islamwissenschaftler* ist keine*r, vielmehr Journal­ist*, Politik­wissenschaftler*, Arabist*.
Neuwirth hat viel Geld locker gemacht für Corpus Coranicum, ein auf 18 Jahre ange­legtes Projekt zur Erfor­schung des Korans.

Auf der web site des Projektes und bei Suhrkamp veröffentlicht Neuwirth viele Schachtel­sätze ohne eigene Ideen: Phili-Jargon statt klaren Aussagen ‒ für meine Sinne: par­fümierte Scheiße.
Corpus Coranicum (CC) besteht aus drei Modulen
Logisch wäre es gewesen, dass der Kommentar erst anfängt, wenn der Text (Modul 1) etabliert ist und die Texte aus dem Entstehungskontext (Modul 2) weitgehend er­schlossen sind.
Doch Neuwirth schrieb ihre Einleitung sofort -- auf der Basis des bei deutschen Orientalisten als Standard geltenden Textes des Gizeh-Drucks von 1924 (den Neuwirth in dem Buch mit zwei verschiedenen von Ihr erfundenen Titeln nach Kairo 1925 verlegt).
Parallel schrieb Nicolai Sinai den Kommentar zu den frühsten Suren.
Die nächste Scheibe schreibt die Chefin selbst.
Mittelamerika und Mittelmaß sind mir bekannt.
Aber was ist Mittelmekka? downtown oder was?

Die "deutlich an den Psalmen orientierte" Kurzsure der frühen Phase?
Oder die deutlich diskursivere viergliedrige Sure der mittleren Phase?

Dass die Kurzsuren DEUTLICH psalmen­artig seien, ist bloße Behauptung.
Sinai und Neuwirth betonen immer wieder, dass Schwur­formeln (Beim Jupiter, Beim Bart, Bei den galop­pieren­den Nacht­sternen oder so was) und eschato­logische Temporal­sätze für die frühen Suren typischen seien.
Mir sind in den Psalmen weder Schwüre noch Schilde­rungen der Hölle besonders aufgefallen.
Es mag ja sein, dass es in den Suren psalmen­artig zugeht, doch sollte Neu­wirth das nicht vage behaupten, sondern nam­haft machen.

Meines Wissens gibt es zig christ­liche Liturgien. Bei Äthiopiern andere als bei Armeniern, in Najran andere als in Fustat, bei Griechen andere als bei Geor­giern, als bei Syrern. Und dass die Juden nach dem gleichen Libretto beten, ist mir auch neu. Mir ist die Aussage schlicht zu vage -- Neuwirth halt.
Es sind nicht einzelne Teile einzelner Riten,
die Neuwirth aus den Suren heraus­hört,
sondern "der Ablauf voll­ständiger ... Gottes­dienste"
wird in den Suren nachgebildet.
Vermutlich haben Karaäer, Samaritaner, Juden­christen und Kopten ein Libretto herausgegeben, das der Sure als Vorlage diente.

Ähnlich wie der geniale Trump die göttliche Neuwirth:
Sie argumentiert nicht wie Wissenschaftler*, sie dekretiert.
Bei ihr IST etwas, es ist nicht bloß plausibel,
es passt nicht nur zur Annahme Y, ist nicht eine Folge der Grundes Z,
es IST.
Und wie bei Trump sind alle anderen Menschen ungenügend.
Wer nicht aus Neuwirths Winkel blickt, sieht es falsch.

Mittelmekka -- Unsinn

Begegnen Neuwirth und viele andere Insider-Jargonisten sprechen von "Mittelmekka", womit sie keineswegs die Downtown, die Mitte vo...